In diesen schwierigen Zeiten ist man als Veranstalter besonders froh über jede gelungene Ausfahrt. Und dass die heurige Herbstausfahrt gelungen war, kann mit Fug und Recht behauptet werden.
Zunächst hatten sich 8 Fahrzeuge angemeldet, von denen dann leider eines noch vor Antritt der Fahrt ausgefallen war. Die Anreise ins Hochschwabgebiet wurde individuell angetreten. Zwei Teilnehmer trafen sich in Heiligenkreuz und nahmen die wunderschöne Route über den Hafnerberg, Hainfeld, Kalte Kuchl, Kernhof, Seeberg nach Aflenz schon Freitag Nachmittag in Angriff. Ein Teilnehmer fuhr die Südstrecke über das Mürztal und weitere Teilnehmer stießen erst am Samstag in Vordernberg zur Partie. Das Hotel Post Karlon unseres Mitglieds Fritz diente uns als Stützpunkt. Hier wurde am Freitag und Samstag gemeinsam zu Abend gegessen und auch 2x übernachtet. Die Steiermark verwöhnte uns großteils mit prachtvollem Herbstwetter und tiefblauem Himmel. Nur Samstag Abend und in der Nacht gab‘s ein paar kleinere Donnerwetter mit heftigen aber kurzen Schauern. Nach diesem Zwischenspiel war aber auch der Sonntag voll Sonnenschein und spätsommerlichen Temperaturen.
Der Samstag war dem gemeinsamen Fahren und Erleben gewidmet. So machten wir uns schon gegen 8h von Aflenz auf und fuhren, teils auf verwinkelten Bergstraßen (sogar mit 2 km Schotterstraße garniert), nach Bruck, von dort über Leoben und Donawitz nach Vordernberg, wo wir im Heizhaus der Erzbergbahn von unserem langjährige Mitglied Hartmut, der auch im „Verein der Freunde der Erzbergbahn“ engagiert ist, begrüßt wurden. In seinem „Salonwagen“, den er in mühevoller Handarbeit selbst renoviert und eingerichtet hatte (inkl. Kristallluster - siehe Bilder) wurden wir mit einem Gläschen Sekt begrüßt. Hartmut erzählte uns über die Geschichte der Erzbergbahn und über die Herausforderungen der ehrenamtlich engagierten Mitglieder, den Betrieb, sowie die rollenden Maschinen und festen Bauten zu erhalten. Unglaublich wieviel Stunden und wieviel Energie der Mitglieder in dieses Projekt fließen!
Nach einer Führung durch die Werkstätten bestiegen wir eine Draisine und wurden ein Stück durchs Bahnhofsgelände kutschiert. Dann meldete sich der Hunger und in Vordernberg waren wir im „Schwarzen Adler“ zum Mittagessen angesagt. Nach dieser kulinarischen Unterbrechung ging es wieder ins Heizhaus, wo nun der Triebwagen startklar gemacht wurde, die Fahrkarten (extra für diesen Zweck von Hartmut erstellt) wurden ausgeteilt und von Hartmut, unserem Schaffner, gezwickt. Dann bestiegen wir das vorbereitete Schienenfahrzeug und es konnte schon los gehen. Zunächst fuhren wir nach Vordernberg Markt, wo im ehemaligen Bahnhofsgebäude eine kleine Ausstellung über die Erzbergbahn zu besichtigen ist. Danach ging's im gemächlichen Tempo die kurvige und (für eine Bahnlinie) äußerst steile Strecke über den Präbichl bis zum Erzberg. In der Station „Erzberg“ wurden Erfrischungen gereicht und dann ging's auch schon wieder bergab. Der Zugsführer brachte uns trotz der steilen Strecke und einer Begegnung der tierischen Art (siehe Foto) wieder heil nach Vordernberg zurück. Inzwischen war die Sonne bereits unter die umliegenden Bergspitzen abgesunken und wir verabschiedeten uns mit ganz herzlichem Dank vom ehrenamtlichen Zugspersonal und von Hartmut, der uns diesen wunderbaren Tag organisiert hatte. Eine einstündige Rückfahrt - diesmal auf der Hauptstraße - brachte uns nach Aflenz ins Hotel und zu einem gemütlichen und köstlichen Abendessen. Der Sonntag war dann nach einem gemeinsamen Frühstück der individuelle Rückfahrt nach Wien gewidmet - im Falle des Berichterstatters über den Pogusch und das Preinergscheid nach Reichenau und von dort über die Autobahn nach Wien.
Vielen Dank noch einmal an Hartmut und die Erzbergbahn und an Fritz (sen.) und Fritz (jun.) für die gute Unterbringung und Versorgung. Und wenn jemand von Euch durch diesen Bericht Lust bekommen hat, diese Tour auf eigene Faust zu wiederholen, einfach „Erzbergbahn in Vordernberg“ und „Hotel Post Karlon“ in Aflenz googeln! Es zahlt sich aus. Bericht: Christoph Gudenus
Fotos: Christoph Gudenus, Helmut Schretter, Ernst Fischer