Padua ist eine Messe wert!
Ja, ich kann es nicht lassen! Trotzdem nächstes Jahr der 90er an der Türe klopft, brennt noch immer das Feuer in mir, alles was die Oldtimerszene betrifft und darüber hinaus meine geliebte Marke MG im Focus auszuleuchten.
Gesagt, getan, begleitet von einigen Enthusiasten des MGOC ging’s los nach Padua, um eine der spektakulärsten und größten Oldtimermessen in Europa, zu besichtigen. Außerdem hat diese Messe den nicht zu unterschätzenden Vorteil wenige Kilometer von Venedig entfernt stattzufinden, sodass es eine conditio sine qua non ist, einen Besuch beider miteinander zu verbinden. Wohl als Kompromiss gedacht, wohl auch als Folge dessen, dass der Ausdruck „Greis“ im Zusammenhang mit mir schon mehrmals verwendet wurde, habe ich auf die Verwendung des verlöteten Apparates verzichtet und wir stiegen in den 11:30 Uhr Express nach Venedig, der uns um 18:45 pünktlich nach Mestere bringen sollte – und dies auch mit bemerkenswerter Gelassenheit tat. Launige Oldtimererinnerungen unterbrochen von Fachjournalkonsumation liessen die Zeit rasch verfliegen und nachdem wir den Speisewagen zeitweise belagert hatten, hatte sich der Spruch „Der Weg ist das Ziel“ vollinhaltlich bewahrheitet.
Wir wählten Mestre als Zielbahnhof, weil dieser Ort den sinnvollen Mittelpunkt zwischen unseren zwei Zielen Padua und Venedig darstellt. Das Hotel „Plaza“, 2 Minuten von der Ferroviastation entfernt, gab uns eine angenehme Bleibe. Dass das Haus ein Restaurant anbieten konnte, elegant und moderat im Preis, erhöhte das angenehme Gefühl der Geborgenheit. Die mitangereisten Autofahrer mussten allerdings – besonders an der nachfolgenden Tagen - an der brenzligen Parkplatzsituation kiefeln.
Nun in medias res: Padua ist eine Oldtimermesse, die dem Fan, der in Tulln, St.Pölten, Wels oder Salzburg österreichische Kost gewöhnt ist, fast unvorstellbar erscheint. 15 riesige Hallen, vollgestopft mit Fahrzeugen aller erdenklichen Marken wollen erwandert werden. Naturgemäß liegt der Schwerpunkt auf den Italienern, besonders Alfa Romeo hatte der Veranstaltung einen kräftigen Stempel aufgedrückt. Kaum ein Modell aus der vielfältigen Geschichte dieser Marke fehlte und auch die Auswahl an Ersatzteilen konnte sich sehen lassen. Für uns alle waren aber – besonders in der jetzigen Situation der Kfz-Industrie – die teils astronomischen Preise Anlass für stetes Staunen. Auch für Exemplare ohne besonderen Flair war der Preiszettel derart hoch, dass das österreichische Preisniveau im Vergleich bescheiden anmutet. Geradezu fassungslos standen wir vor einem MG TC des Zustandes 2-3 für den der Händler ernsthaft EUR 95.000.—ohne Scham verlangte. Glücklicherweise waren wir nicht angereist um zu kaufen und konnten uns deshalb an den besonderen „Schmankerln“ mit reinem Herzen erfreuen. Mir hatte es ein original Abarth Cisitalia Rennwagen aus 1949 angetan, ein legendäres und seltenes Spitzenkunstwerk aus der Schmiede des Carlo Abarth.
Darüber hinaus gab es natürlich auch eine riesige Anzahl von teilweise sehr seltenen englischen Fabrikaten zu bewundern. Ein deutscher Händler schoß diesbezüglich den Vogel ab indem er mir versicherte, dass kein anderes Auto zu mir passen würde, als sein