Schon im vergangenen Jahr hatte uns Gabi, die sich umsichtig um die MG-Aktivitäten in Tirol kümmert, vorgeschlagen Ende Mai 2024 eine mehrtägige MG100-Veranstaltung zu organisieren. Gesagt, getan – und so erblickte unsere „MG100-Tyrolean-Tour 2024“ das Licht der Welt.
Donnerstag (30.5., ein Feiertag) war als Anreisetag vorgesehen, Freitag (31.5.) und Samstag (1.6.) sollte es jeweils eine Tagesausfahrt mit anschließendem gemeinsamem Essen geben. Am Samstagabend sollte die Preisverteilung stattfinden.
Die Ausschreibung und das Anmeldeformular gingen hinaus, an die MG-Freunde in Österreich und im Ausland. Und wir hofften auf eine zahlreiche Buchungen. Interessanterweise stellte sich heraus, dass die Teilnehmer aus dem Ausland zahlreicher buchten, als die österreichischen MG-Fahrer. MGs aus Deutschland, Luxembourg, England und der Schweiz trafen sich mit den Teilnehmern aus Österreich. Leider gab es noch zwei kurzfristige Ausfälle, sodass am Donnerstag Abend und Freitag zum Start 10 MGs erschienen.
Leider hatte sich das Wetter entschlossen uns auf „echt englisch“ zuzusetzen – es kübelte in Strömen als die Teilnehmer beim Gasthof Purner in Thaur die Startflagge passierten. Trotz dieser Schwierigkeiten waren alle guter Dinge und ließen sich die Laune nicht von solch feuchten Widrigkeiten verderben.
Vormittag ging es zunächst links des Inns stromabwärts, unterbrochen von einer Sonderprüfung, und dann bei Kramsach hinauf in das Brandenbergtal, eine wildromantische Hochtallandschaft, deren volle Schönheit wir auf Grund der Wetterbedingungen nur erahnen konnten. Außerdem gibt der Autor dieser Zeilen unumwunden zu, dass er sich ziemlich massiv verfahren hat und daher – von Gabi geduldig telefonisch gelotst - zum nächsten Kontrollpunkt, dem Mittagessen in der Hexenalm bei Söll eine gute halbe Stunde später als geplant eintraf.
Gut verpflegt, gings nach dem Mittagessen weiter zur nächsten Sonderprüfung, wo die Teilnehmer einen Parcours im Rückwärtsgang bewältigen mussten. Das ist ja bei gutem Wetter für viele schon eine Herausforderung, aber bei strömendem Regen und daher geschlossenem Verdeck, hätte man sich ein Radargerät oder zumindest einen Blindenstock gewünscht.
Ab hier ging es dann recht zügig den Inn wieder stromauf Richtung Innsbruck. Noch eine Sonderprüfung wartete auf die Partie. Hier musste wieder ein Parcours bewältigt werden, diesmal im Vorwärtsgang, aber die Annahme sollte sein, dass dem Fahrer schlecht geworden sei und dass daher der Beifahrer (bzw. die Beifahrerin) das Steuern (vom Beifahrersitz aus) übernehmen musste. Am Ende des Parcours sollte der Wagen angehalten werden, Der/die Beifahrer/in sollte aus dem Auto springen, den Fahrer aus dem Auto heben und auf einer Decke ablegen. Eine Wiederbelebung war nicht gefordert. Es kann sich jeder vorstellen, dass diese Übung für alle (Zuschauer) eine große Gaudi war und zu mehr oder weniger zünftigen Kommentaren angeregt hat.
Gegen 18h rückten dann alle beim Purner in Thaur ein und machten sich für das Abendessen frisch. Dieses war ganz köstlich und mehr als reichlich und viele saßen danach noch lang zum Tratschen.
Leider konnte auch der Samstag vorerst nicht mit besserem Wetter aufwarten. Deshalb beschloss Gabi kurzfristig umzudisponieren und die Teilnehmer nicht in Minutenabständen starten zu lassen, sondern im Konvoy zu fahren. Sie selbst nahm Gerald und Irene in ihrem Auto mit, sodass die beiden, die wegen des Wetters am Freitag im Hotel geblieben waren, diesmal auch mit dabei sein konnten. So ging es dann von Thaur über den Inn und hinauf nach Rinn, Sistrans, Igls und zurück nach Innsbruck, wo beim Bierstindl eine Kaffeepause winkte.
Was danach folgte, darüber breiten wir pietätvoll den Mantel des Schweigens. Nur so viel sei gesagt, dass sich der Konvoy in mehrere Einzelteile auflöste, die eigenständig den Mittagstreffpunkt in Telfs zum „Kiachl“ Essen anpeilte. Was hätten wir ohne Smartphone und Navi getan! So aber ging schließlich niemand verloren und die Kiachlbude am Parkplatz des Telfser Einkaufszentrums wurde ihren Kiachlvorrat los. Für alle Nichttiroler weiß Mr. Google: Kiachl sind traditionelle Tiroler Bauerkrapfen, die sowohl süß als auch pikant serviert werden. In Tirol werden Kiachl traditionell mit Sauerkraut serviert. Kiachl schmecken aber auch, als Nachspeise mit Preiselbeeren serviert oder mit Zimt-Zucker bestreut, köstlich.
Mit vollem Magen ging es dann wieder zurück nach Thaur wo am Abend ein wunderbares Mahl und eine kurzweilige Preisverteilung folgte (siehe Bilder). Diesbezüglich ist anzumerken, dass Gabi die Preise für den ersten bis dritten Platz selbst hergestellt hat und dafür einen großen und wohlverdienten Sonderapplaus erhielt. Hier nun die Ergebnisse der „MG100 Tyrolean Tour“:
1. Platz: Yves Rommes und Sonja Maillet (Luxembourg) auf MGTF135
2. Platz: Nina Rommes und Nik Kieffer (Luxembourg) auf MGB
3. Platz: Alan und Bradley Haynes (UK) auf MGB
Der Preis für die weiteste Anreise ging natürlich an Vater und Sohn Haynes, die extra aus UK nach Tirol angereist waren. Der Preis für das älteste Auto ging an Winfried und Annemarie Amann aus Vorarlberg, die mit ihrem schönen roten TA aus 1936 auch die Rückreise über den verschneiten Arlbergpass (siehe letztes Foto rechts) unversehrt überstanden haben.
Zusammenfassend kann man sagen, dass diese erste Tyrolean Tour eine größere Teilnehmerschaft verdient hätte. Gabi hat sich über alle Maßen Mühe gegeben und eine wunderbare Ausfahrt zusammengestellt, hat sich, wie man so schön sagt, „einen Haxen ausgerissen“ (siehe Bild) und hat mit ihrer Minitruppe von Helferlein dafür gesorgt, dass alles geklappt hat, was klappen sollte. Für das Wetter kann sie nichts und warum die Ausfahrt von keinem einzigen Tiroler MG-Fahrer gebucht worden ist, darüber sollen sich andere g‘scheite Leut‘ den Kopf zerbrechen.
Wir wollen daher allen Teilnehmern (Fahrern und Beifahrern, Fahrerinnen und Beifahrerinnen) für ihre Geduld, ihre gute Laune und ihren Einsatz danken und Gabi und ihre Helfer/innen hoch leben lassen, für eine wunderbare Zeit bei der „MG100-Tyrolean-Tour 2024“
Text: Christoph Gudenus
Fotos: Gudenus, diverse Teilnehmer und ORG